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wsd:diagnostische_methoden:kommunikation:tasp

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TASP

Zitiervorschlag: Gromer, B. (2022). „TASP“. Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:diagnostische_methoden:kommunikation:tasp, CC BY-SA 4.0

Name TASP (Test of Aided-Communication Symbol Performance)
Autor:innen Bruno, J. (us-amerikanische Originalversion)
Hansen, F. (deutsch-sprachige Übersetzung)
Testkategorie Sprach- und Symbolverständisstest
Zielgruppe Intentional kommunizierende, nicht-sprechende Menschen
Aktuelle Auflage - 2003 (us-amerikanische Originalversion)
- 2009 (deutsch-sprachige Version)
- 2013 („TASP.MOD“ modifizierte deutsch-sprachige Anweisungen zur Durchführung bei Kindern und kognitiv beeinträchtigen Menschen)
Normiert im Altersbereich Keine Normierung
Zielfertigkeiten (lt. Manual) Erfassen der kommunikativen Kompetenzen in Bezug auf den Gebrauch von Bildsymbolen (Bildsymbolgröße und Anzahl der Bildsymbole je Kommunikationsoberfläche) und zur Sprachverarbeitung in den Bereichen Lexikon und Semantik sowie Morphologie und Syntax.
Testtheoretische Grundlagen Die Zusammenstellung der Aufgaben kann nicht einem explizit ausformulierten Sprachentwicklungsmodell zugeordnet werden.
Zugangsfertigkeiten - Aus vier (PCS) Bildsymbolen mindestens eines auswählen können.
- Gezielt mit Finger oder Hilfsmittel auf die angebotenen Symbole zeigen können.
- Über eine ausreichend große Aufmerksamkeitsspanne verfügen.
- Die verbalsprachlichen Anweisungen verstehen können.
Speed-Komponente Keine
Gefährdungen der Testfairness - Ohne die Verwendung der modifizierten deutsch-sprachigen Anweisungen zur Durchführung bei Kindern und kognitiv beeinträchtigen Menschen (TASP.MOD) besteht die begründete Annahme, dass dieser Personenkreis nicht seine wahren kommunikativen Fähigkeiten im Rahmen der Testung zeigen kann.
- Ggf. gefährdete Kulturfairness durch Darstellungen der Bildsymbole
Zulässige Adaptionen (lt. Manual) Mit dem TASP.MOD sind im Jahr 2013 modifizierte Anweisungen zur Durchführung bei Kindern und kognitiv beeinträchtigten Menschen vorgelegt worden. Diese umfassen:
- Vereinfachung der verbalen Anweisungen in Satzlänge und Wortschatz
- Drei Wiederholungen der verbalen Anweisungen möglich
- Festgelegte Wörter der verbalen Anweisungen können sprachbegleitend gebärdet werden
- Einsatz von konkreten Beispielen bei der Erklärung der Untertests
Auswertungen Auf dem Auswertungsbogen werden die Einzelergebnisse (Prozentangaben) zusammengeführt. Dies ergibt eine Grundlage für die Einordnung der Ergebnisse. Auf zwei Empfehlungsbögen werden detaillierte Hinweise für die Auswahl, den Aufbau und die Gestaltung von Kommunikationsoberflächen gegeben und Einsatzbereiche im sozialen Kontext bestimmt.
Normstichprobe Die modifizierten (deutsch-sprachigen) Anweisungen zur Durchführung (TASP.MOD) wurden auch im Rahmen einer empirischen Untersuchung zur Erprobung und statistischen Analyse des TASP genutzt. Das Verfahren wurde an einer Stichprobe (n=50) von mehrfachbehinderten, nicht- oder kaum sprechenden Kindern im Alter von vier bis sechzehn Jahren evaluiert. Die Ergebnisse der Studie bestätigen dem TASP (auch mit den modifizierten Anweisungen) gute bis sehr gute Reliabilität und gute Validität.
Durch seinen verbindlichen Aufbau, die festgelegten Regeln zur Durchführung und die einfache Auswertung wird eine hohe Objektivität der Ergebnisse erreicht.
Der TASP ist das einzige standardisierte Verfahren im Rahmen der Unterstützten Kommunikation.
Zeitaufwand Ca. 30 Minuten
Umfeldstrukturierung Keine Angaben
Testmaterial Bildsymbolkarten/ - tafeln mit PCS-Symbolen
Deutschkenntnisse NDie sprachlichen Anweisungen können ggf. auch in anderen Sprachen vermittelt werden.
Kurzdarstellung der/des Kerntests 1. Symbolgröße und Anzahl
- Ermitteln der maximalen Anzahl Felder und die Größe der Symbole, die die Nutzer:in bewältigen kann
- Optimale und übersichtliche Oberflächengestaltung für eine Kommunikationstafel oder elektronische Kommunikationshilfe

2. Wortarten
- Ermitteln, welche Wortarten verstanden werden
- Ermitteln, welche Wortarten auf einer Kommunikationsoberfläche angeboten werden
- Ermitteln, für welche Wortarten ein Symboltraining erforderlich ist

3. Kategorienverständnis
- Ermitteln der Fähigkeit zur Einordnung in verschiedene Kategorien
- Ermitteln der Art der Kommunikationsoberfläche

4. Syntaxverständnis und Satzbau
- Ermitteln der Satzbaufähigkeiten
Erfahrungen mit dem Testverfahren Mit dem TASP steht ein standardisiertes Testverfahren für nicht-sprechende Personen zur Verfügung, das objektive und zuverlässige Aussagen zur Wahrnehmung und Verarbeitung unterschiedlich komplexer Bildsymboloberflächen sowie zur Organisation des Wortschatzes und zum Wissen um morphologisch-syntaktische Regeln ermöglicht.
Es bietet sich an, die Durchführung des TASP durch Beobachtungen und Befragungen zu ergänzen, die weitere Informationen zu individuellen und kontextbezogenen Ressourcen geben können.

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Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg

wsd/diagnostische_methoden/kommunikation/tasp.txt · Zuletzt geändert: 2024/06/23 12:57 von 127.0.0.1