wsd:didaktisierung:situatives_handeln_ideensammlung:schuelerzentriertes_lehrerverhalten
Schüler:innenzentriertes Lehrer:innenverhalten
Zitiervorschlag: Brandstetter, R., Binder, M. (2020). „Schüler:innenzentriertes Lehrer:innenverhalten“. Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:didaktisierung:situatives_handeln_ideensammlung:schuelerzentriertes_lehrerverhalten, CC BY-SA 4.0
Ziel | Persönlichkeitsförderung (TF 4), Grundbedürfnisse nach sozialer Anerkennung und vertrauensvollen Beziehungen befriedigen (TF 6), Stärkung des Selbstwertgefühls (TF 3) |
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Kurzbeschreibung | Das Lehrer:innenverhalten ist gekennzeichnet durch Unterstützung der Schülerin:des Schülers bei Lernaktivitäten, Lob für eine angemessene Unterrichtsbeteiligung, Akzeptanz und Eingehen auf emotionale Erlebnisinhalte bei einem mittleren Maß an Lenkung im Unterricht. |
Altersbereich | Alle Klassenstufen. |
Anwendungsbereich | Beständig einsetzbar. |
Mögliche Anwendungsprobleme und -voraussetzungen: | Aggressives oder regelverletzendes Verhalten erschwert ein durchgängig schüler:innenzentriertes Lehrer:innenverhalten, weil Methoden der klassischen und kognitiven Verhaltensmodifikation notwendig werden können. Der Wechsel zwischen einem schüler:innenzentrierten und einem strukturierenden Lehrerverhalten ist emotional für die Lehrperson oft problematisch und manchmal für Schüler:innen nicht immer nachvollziehbar. |
Hinweise zur Durchführung | Emotionale Zuwendung, Freundlichkeit und Akzeptanz sind zentrale Dimensionen eines schüler:innenzentrierten Unterrichts. Eine kurze Einführung in die Gesprächsführung des klient:innenzentrierten Ansatzes erleichtert die Umsetzung eines sozial-integrativen Lehrer:innenverhaltens. 1. Beobachten Sie, ob Sie der:dem Schüler:in Lob und Unterstützung zukommen lassen können (z.B. „Das hast du gut gemacht!“, „Du warst schon auf dem richtigen Weg, du kannst es schaffen.“) Unterstützung, Lob, Akzeptanz dienen der Förderung von Kritikfähigkeit, der Fähigkeit, eigene konstruktive Vorschläge zu machen. Durch Unterstützung, Lob und Akzeptanz erhält die:der Schüler:in u.a. auch eine Rückmeldung darüber, dass er unabhängig von seiner sachlichen Leistung als Person wertgeschätzt wird. 2. Stellen Sie Fragen oder äußern Sie sich zu inhaltlichen oder gefühlsmäßigen Aspekten, die das Gesagte der Schülerin:des Schülers wiedergeben, ohne die:den Schüler:in inhaltlich zu beeinflussen (z.B. „Du findest also, dass…“, „Deiner Meinung nach…“). Reflektieren, verständnisvolles Wiedergeben hilft der:dem Schüler:in, eigene Gefühle und Gedanken besser zu verstehen. 3. Sagen Sie etwas über sich aus (z.B. „Ich kann mich im Moment nicht konzentrieren…“, „Darüber freue ich mich.“, „Das ist mir jetzt so herausgerutscht.“), verbalisieren Sie eigene Gefühle. 4. Fassen Sie mit Äußerungen, die nichts Neues beitragen, den Gesprächsverlauf zusammen oder führen Sie auf das Thema zurück (z.B. „Habt Ihr Probleme bei der Bearbeitung gehabt?“, „Ich merke, dass wir vom Thema abkommen.“). Gesprächsstrukturierende Äußerungen und Fragen unterstützen die Arbeit an einem Thema, sind ein Ausdruck von Interesse an den Personen, die an dem Thema arbeiten. 5. Äußern Sie sich zur Strukturierung eines Problems in einer nicht bedrohlichen Art und Weise. Geben Sie Informationen, lassen Sie Vorschläge, Vermutungen usw. zu (z.B. „Wieso färbt sich die Flüssigkeit blau?“, „Warum ist bei unserem Versuch die Spannung abgefallen?“). Problemstrukturierende Äußerungen und Fragen unterstützen eine selbstständige Lösungsfindung. |
Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg
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