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wsd:selbststaendiges_leben:themenfeld:bildungsangebote_bewegung:schwimmen

Selbstständiges, hilfsmittelunterstütztes Schwimmen - am Beispiel von „Comfy float“ - Konstruktionen

Zitiervorschlag: Gromer, B. (2025). „Selbstständiges, hilfsmittelunterstütztes Schwimmen - am Beispiel von „Comfy float“ - Konstruktionen.“ Abgerufen von URL:https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:selbststaendiges_leben:themenfeld:bildungsangebote_bewegung:schwimmen, CC BY-SA 4.0

Zielgruppe:

  • Menschen mit umfassenden Bewegungsbeeinträchtigungen, deren Bewegungsfähigkeit in der Regel nicht zur zielgerichteten, hilfsmittelfreien Fortbewegung ausreicht.

Material:

  • Comfy floats oder Comfy-Noodle (auch bekannt als “Schwimmnudel”), Verbindungselemente, Flossen, Klettbänder.

Kosten:

  • Ein Set, bestehend aus 24 Comfy floats + 24 Verbindungsstücken, kostet ca. 250€ (06/2025).

Hinweis zur Sicherheit

Keine der im Text beschriebenen Konstruktionen ist so sicher, dass die Person vor dem Ertrinken geschützt ist. Eine ständige Aufsicht durch eine rettungsfähige Person ist daher unabdingbar. Die Materialien müssen vor und nach dem Benutzen auf etwaige Beschädigungen hin kontrolliert werden. Der korrekte Sitz der Hilfsmittel muss regelmäßig im Wasser überprüft werden.


Aspekte des hilfsmittelunterstützten Schwimmens

Das Schwimmen mit Hilfsmittelkonstruktionen stellt einen Teilaspekt des Schwimmens mit Menschen mit umfassenden Bewegungsbeeinträchtigungen dar. Hilfsmittelkonstruktionen ermöglichen von Beginn an eine selbstständige Fortbewegung im Wasser und unterstützen die Sammlung grundlegender Bewegungserfahrungen.


Aspekte der Hilfsmittel

„Comfy floats“ sind Schlangen aus einem schwimmfähigen, nicht saugfähigen Schaumstoff (Polyethylen, PE). Sie lassen sich leicht und beliebig kürzen und mit Verbindungselementen zu unterschiedlichsten Konstruktionen miteinander verbinden. Dieser flexible Einsatz ermöglicht Konstruktionen, die individuell an die Bedürfnisse und motorischen Voraussetzungen der Personen oder das Vorhaben im Wasser angepasst werden können.

Die Verwendung von Flossen unterstützt das selbstständige Fortbewegen im Wasser enorm. Selbst bei geringen Beinbewegungen ist ein Vorankommen möglich. Zudem verhelfen Flossen zu einer stabileren Körperlage und geben den Sinnen durch die vergrößerte Widerstandsfläche verstärkte Informationen.


Ausgewählte „Comfy floats“- Konstruktionen

a) „Libelle“

  • Ausschließlich für das Schwimmen in Bauchlage geeignet.
  • Ausfahrende Armbewegungen werden gehemmt.
  • Fortbewegung „nur“ mit den Beinen/ Füßen möglich.
  • Durch die „Flügel“ hohe Kippstabilität zur Seite hin.

Zitiervorschlag: Comfy float – Konstruktion „Libelle“ (Fotografie) von Gromer, B. (2006).

b) „Nackenstütze mit extra starker Kopfstütze“

  • Für das Schwimmen in Rückenlage geeignet.
  • Blick der Person ist gegen die Schwimmrichtung.
  • Gibt verstärkte Unterstützung im Schulter- und Kopfbereich.
  • Arme und Hände sind frei können zum Handhaben von anderen Gegenständen (z.B. Bällen) genutzt werden.

Zitiervorschlag: Comfy float – Konstruktion „Nackenstütze mit extra starker Kopfstütze“ (Fotografie) von Gromer, B. (2006).

c) „Schlinge“

  • Für Schwimmen in Bauchlage geeignet.
  • Erfordert viel Gleichgewichtsarbeit.
  • Eine Schwimmsprosse, die die Person mit den Händen hält, kann zusätzlichen Halt gegen Kippen nach vorn und zur Seite hin geben.
  • Wird die „Schlinge“ umgedreht, kann der Kopf auf dem Verbindungsstück abgelegt werden.

Zitiervorschlag: Comfy float – Konstruktion „Schlinge“ (Fotografie) von Gromer, B. (2006).


Handhabung

Der Einstieg in die „Comfy floats“- Konstruktionen kann vom Beckenrand erfolgen, wobei sich eine Person im Wasser befindet und eine zweite Person die Schüler:in die Konstruktion hebt. Viele der Schwimmhilfen lassen sich leicht und schnell „öffnen“, sodass der Einstieg aus dem Wasser erfolgen kann. Es empfiehlt sich grundsätzlich, aber gerade bei komplexeren Konstruktionen, zu zweit zu sein. Beim Anziehen der Flossen muss bei vielen Personen besonders die Sensibilität im Bereich der Füße berücksichtigt werden. Gerade am Anfang sollten die Personen langsam und erklärend an das Material herangeführt werden, um Vertrauen in die Tragfähigkeit der Konstruktionen bekommen zu können.


Literatur

Knauf, B./ Kasper, F. (2001). Selbstständiges, hilfsmittelunterstütztes Schwimmen mit schwerbewegungsbehinderten Menschen. In: Praxis der Psychomotorik 26/1, 50-54.


Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg

wsd/selbststaendiges_leben/themenfeld/bildungsangebote_bewegung/schwimmen.txt · Zuletzt geändert: 2025/06/25 14:44 von Admin Gromer